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Akademie für Musik und darstellende Kunst
Ausbildungsstätte für Musiker und Schauspieler. Mit 1.1.1909 wurde das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien als A. verstaatlicht und unter die Leitung eines Präsidenten (K. v. Wiener, ab 1946 H. Sittner) gestellt. Ihm stand für künstlerische Belange ein Rektor zu Seite (u. a. Wilhelm Bopp, J. Marx, F. Loewe, F. Schmidt). Da sich die Doppelleitung als problematisch erwies, kam es 1909–38 zu verschiedenen Reorganisations-Versuchen, 1946 wurde jedoch wieder auf das alte Modell zurückgegriffen.

1938 erfolgte die Umwandlung der A. nach deutschem Vorbild und die Arisierung (durchgeführt durch A. Orel), durch die viele berühmte Lehrer ihre Stellen verloren. 1939–45 wurden die Wiener A. und das Mozarteum zu Reichshochschulen, das Grazer Konservatorium zur Staatlichen Hsch. für Musikerziehung. Graz und Salzburg wurden nach 1945 zu Konservatorien zurückgestuft, die Wiener A. jedoch in den alten Status zurückgeführt und mit dem Kunstakademiengesetz von 1948 in einen hochschulähnlichen Status erhoben.

In die Zeit als A. fällt die Entwicklung vom Konservatorium im traditionellen Sinn zu einer Hsch., Ausbau der Pädagogik und Anfängen wissenschaftlicher Fächer an den heutigen (seit 1998) Universitäten für Musik und darstellende Kunst. Erst 1953 wurde das Mozarteum zu einer A. erhoben, 1963 auch das Grazer Konservatorium.

1970 erfolgte im Zuge der allgemeinen Hochschulreform in Österreich die Reorganisation und Umbenennung der bisherigen Musik-A.n (Wien, Graz, Salzburg) in Hochschule für Musik und darstellende Kunst.


Literatur
E. Tittel, Die Wiener MHsch. 1967; H. Sittner in ÖMZ 14 (1959); ÖL 1995, 663; L. Heller, Politische Geschichte der Wiener MAkad. 1919–1931, Dipl.arb. Wien 1989; L. Heller, Die Reichshochschule für Musik in Wien 1938–1945, Diss. Wien 1992.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
24/11/2008
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher, Art. „Akademie für Musik und darstellende Kunst‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 24/11/2008, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001c3218
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x001c3218
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