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Zoder, Zoder, true Raimund
* 1882-08-2020.8.1882 Wien, † 1963-03-2626.3.1963 Wien. Volksmusikforscher. Der Begründer der österreichischen Volkstanzforschung war 1901–31 Lehrer und Volksschuldirektor in Wien, ging frühzeitig in Pension, um sich ganz der Volksmusikforschung widmen zu können. 1907 Berufung in den Hauptausschuss des Unternehmens Das Volkslied in Österreich (Österreichisches Volksliedwerk), ab 1912 Mitglied des Arbeitsausschusses für das deutsche Volkslied in Niederösterreich. 1916–18 Mitarbeit bei der Soldatenliedersammlung der Musikhistorischen Zentrale beim K. u. k. Kriegsministerium. 1937/38 und 1945–53 Lehrer für Volksmusik und Brauchtum an der MAkad. in Wien, 1924–38 und 1945–59 Leiter des Arbeitsausschusses für Niederösterreich und Wien des österreichischen Volksliedunternehmens, 1922–38 und 1947–49 in der Schriftleitung der Zeitschrift Das deutsche Volkslied (später: Volkslied, Volkstanz, Volksmusik) und ab 1952 in der Schriftleitung des Jahrbuchs des Österreichischen Volksliedwerkes.

Sein Beitrag Wie zeichnet man Volkstänze auf? 1911 markiert den Beginn der wissenschaftlichen Volkstanzforschung in Österreich. Neben seinen Publikationen umfasst sein wissenschaftliches Werk zahlreiche Lied-, Musik- und Tanzaufzeichnungen; sein Nachlass bildet den Grundstock des Volkstanzarchivs R. Z. im Österreichischen Volksliedwerk. Darüber hinaus war Z. einer der wichtigsten Exponenten der Volksmusikpflege seiner Zeit, was sich in seiner Tätigkeit in zahlreichen Volksbildungseinrichtungen (Wiener Urania, Wiener Volkshochschulen, im Bundesstaatlichen Volksbildungsheim Hubertendorf bei Blindenmarkt/NÖ u. a.) in rund 200 Semester-, Monats- und Wochenkursen und etwa 400 Vorträgen wiederspiegelt. Von großer Nachhaltigkeit war der 1925 von ihm gegründete Pfeifertag (Sänger- und Musikantentreffen, Schwegel) im Salzkammergut.


Gedenkstätten
R. Z.-Medaille f. besondere Verdienste um den Volkstanz, verliehen von der Bundesarbeitsgemeinschaft Österr. Volkstanz seit 1966; R. Z.-Gasse u. R. Z.-Park (Wien XIX).
Ehrungen
Prof.-Titel 1934
Schriften
Eine Methode zur lexikalischen Anordnung von Ländlern in Zs. des Vereins f. Volkskunde 18 (1908); Franz Schubert u. die Volksmusik in Das dt. Volkslied 11 (1909); Wie zeichnet man Volkstänze auf? in Zs. des Vereins f. Volkskunde 21 (1911); Über den Takt des Ländlers in Das dt. Volkslied 11 (1909); Die melodisch-stichische Anordnung von Ländler-Melodien in Das dt. Volkslied 16 (1914); Morgen muss mein Schatz abreisen in Das dt. Volkslied 19 (1917); Altösterr. Volkstänze 1922; Bäuerliche Gelegenheitsdichtungen in Das dt. Volkslied 25 (1923); Beiträge zur Gesch. der Volkstänze in Das dt. Volkslied 26 (1924) u. 27 (1925); Bauernmusi. Österr. Volksmusik, 2 Bde. 1919–25 (gem. m. R. Preiss); Das Lied vom ermordeten Tischlergesellen in Das dt. Volkslied 28 (1926); Erinnerungen an meine Mutter in Das dt. Volkslied 29 (1927); Bemerkungen zu den taktwechselnden Volkstänzen aus der Oberpfalz in Das dt. Volkslied 30 (1928); Eine österr. Volksliederslg. aus dem Jahre 1819 in Das dt. Volkslied 31 (1929); Volkslieder aus dem Burgenlande in Das dt. Volkslied 33 (1931); Beiträge zur steirischen Volksmusik in Das dt. Volkslied 34 (1932); Die dt. Volkstänze in Kärnten in Das dt. Volkslied 35 (1933); Lieder aus Ischl in Oberösterreich in Das dt. Volkslied 37 (1935); Aufgaben der Volkstanzforschung in Das dt. Volkslied 41 (1939); Die Melodien des Schleunigen-Tanzes in Das dt. Volkslied 43 (1941); Vier Zeitgedichte aus dem Salzkammergute in Das dt. Volkslied 45 (1943); Österr. Volkstänze, NA in 3 Tln. 1946–55; General-Index der Zs. Das dt. Volkslied (= Das dt. Volkslied, 47) 1946; Spielmusik fürs Landvolk. 1. Reihe (f. Blasmusik), 30 H.e, 2. Reihe (f. kleines gemischtes Orch.), 10 H.e 1947; Ein Österr. Volksliederbuch, 3 Bde. 1948–54 (gem. m. G. Kotek); Volkslied, Volkstanz u. Volksbrauch in Österreich 1950; Musik als Ehrung in JbÖVw 2 (1953); Volkslieder aus Siebenbürgen – in Wien gesungen in JbÖVw 3 (1954); Der Tanz des Nachbarn in JbÖVw 4 (1955); Volkstanzaufzeichnungen von Karl Reiterer in JbÖVw 5 (1956).
Literatur
H. Commenda in JbÖVw 16 (1967); W. Deutsch in W. Deutsch et al. (Hg.), Beiträge zur Volksmusik in Oberösterreich 1982; W. Deutsch/E. M. Hois (Hg.), Das Volkslied in Österreich. Volkspoesie u. Volksmusik der in Österreich lebenden Völker, hg. v. K. K. Ministerium f. Kultus u. Unterricht Wien 1918, bearb. u. kommentierter ND des Jahres 1918, 2004 (= COMPA, Sonderbd.); H. Kasparovsky in Der fröhliche Kreis 35 (1985); M. Kundegraber in JbÖVw 6 (1957) [= Fs.]; MGG 14 (1968); A. Mais in ME 3 (1949/50); MGÖ 3 (1995); H. Rathner in JbÖVw 32/33 (1984); ÖL 1995.

Autor*innen
Gerlinde Haid
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Gerlinde Haid, Art. „Zoder, Raimund‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e7bf
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e7bf
GND
Zoder, Raimund: 102271321
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