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Nikisch, Nikisch, true Arthur
* 1855-10-1212.10.1855 Sankt Niklas bei Leiden (Lébény-Szentmiklós)/Ungarn (Mosonszentmiklós/H), † 1922-01-2323.1.1922 Leipzig/D. Dirigent. Im Elternhaus musikalisch gefördert, erhielt N. in Butschowitz (Bučovice/CZ) ab seinem 6. Lebensjahr Violin- und Musiktheorieunterricht von Franz Prochazka. Musikalische Ausbildung 1867–73 am Konservatorium der GdM (Violine bei Anton Thalmann, K. Heißler und J. Hellmesberger sen., Klavier bei W. Schenner, Kontrapunkt und Komposition bei F. O. Dessoff, Literaturgeschichte), 1874–77 Geiger im Wiener Hofopernorchester (davor bereits zwei Jahre Substitut). 1878 begann in Leipzig am Stadttheater – wo er 1877 bereits Chordirektor geworden war – seine internationale Karriere als Dirigent (1878 3. Kpm., 1879 1. Kpm.), die vorbildhaft für die nachfolgende Generation wirkte. N. dirigierte ab 1889 das Boston Symphony Orchestra (USA), wurde 1893 Operndirektor in Budapest, leitete von 1895 bis zu seinem Tod das Gewandhausorchester in Leipzig (Nachfolger W. Furtwängler). Daneben dirigierte er als ständiger Gast ab 1895 das Berliner Philharmonische Orchester, ab 1897 die Philharmonischen Konzerte in Hamburg/D – nach G. Mahler – und in St. Petersburg/RUS. 1902–07 war er in Leipzig Studiendirektor am Konservatorium und 1905/06 auch Operndirektor, unternahm ausgedehnte Gastspielreisen in Europa und den USA und zählte zu den ersten bedeutenden Dirigenten, die international tätig waren. Er wird als suggestiver Orchesterleiter bezeichnet, dessen Schwerpunkt das romantische (Romantik) Repertoire war, der aber auch oft Werke seiner Zeitgenossen (A. Bruckner, R. Strauss, Max Reger und G. Mahler) interpretierte. Seine eigenen Kompositionen sind heute (2024) vergessen. Seine Frau Amélie, geb. Heußner (1862–1938) war Opernsoubrette, später Gesangslehrerin und Komponistin, beider Sohn Mitja N. (1899–1936) Pianist.
Gedenkstätten
N.gasse (Wien XIV).
Ehrungen
Meherere Concurs-Preise am Konservatorium der GdM; Silberne Gesellschaftsmedaille der GdM 1873; Dr. h. c. Univ. Leipzig 1920.
Werke
Kantate Christnacht; Symphonie; Orch.-Fantasie; Kammermusik.
Literatur
Th. Antonicek/I. Fuchs in ABLO (1/2024); Czeike 4 (1995); NGroveD 17 (2001); BrucknerH 1996; MGG 9 (1961); Riemann 1961 u. 1975; H. Chevally (Hg.), A. N. Leben u. Wirken 1922; ÖBL 7 (1978); DirigentenE 1985; Personenlex. Öst. 2001; Ulrich 1997; Kosch 2 (1960). E. Mann et al. (Hg.), Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild 1 (1909/10); F. Jansa (Hg.), Dt. Tonkünstler u. Musiker in Wort u. Bild 21911; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM).

Autor*innen
Uwe Harten
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
8.3.2024
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten/Christian Fastl, Art. „Nikisch, Arthur‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 8.3.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001db51
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN

DOI
10.1553/0x0001db51
GND
Nikisch, Arthur: 118786253
OBV
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