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Kabasta Kabasta true (eig. Kabašta), Oswald Joseph Johann
* 1896-12-2929.12.1896 Mistelbach/NÖ, † 1946-02-066.2.1946 Kufstein/T (Freitod). Dirigent. Der Sohn des Regens chori Josef K. (* 22.5.1861 Wildenschwert/Böhmen [Ústí nad Orlicí/CZ], † ?) erhielt seine erste Ausbildung durch den Vater. Das Studium an der MAkad. in Wien (1913–16) wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Nach einigen Jahren als Musiklehrer an der Bundeserziehungsanstalt Traiskirchen/NÖ trat er immer stärker als Dirigent hervor, anfangs in Wiener Neustadt und Baden, ab 1926 als Generalmusikdirektor in Graz und Gastdirigent des Wiener Musikvereins. 1931 wechselte er nach Wien als musikalischer Leiter des Orchesters des Wiener Rundfunks (RAVAG) und wurde in diesem Jahr Lehrer an der MAkad. (Dirigieren), 1935 ständiger Dirigent der Gesellschaft der Musikfreunde und der Wiener Symphoniker. War laut eigenen Angaben am 1.2.1932 dem Steirischen Heimatschutz beigetreten und wurde am 1.5.1938 offiziell in die NSDAP aufgenommen. 1938 wurde K. von den Münchener Philharmonikern zum Generalmusikdirektor gewählt, mit denen er mitten in den Wirren des Zweiten Weltkrieges weite Tourneen unternahm. Im Oktober 1945 folgte die fristlose Entlassung. Aus gesundheitlichen Gründen, möglicherweise, weil er dem psychischen Druck der Verhöre während seines Entnazifizierungsverfahrens nicht standhalten konnte, setzte er seinem Leben 1946 selbst ein Ende. K. zählt zu den bedeutendsten Dirigenten der 1. Hälfte des 20. Jh.s und setzte v. a. durch sein vehementes Einsetzen für Originalfassungen neue Maßstäbe. K. engagierte sich nachhaltig für das Schaffen seines Lehrers Fr. Schmidt und war einer der ersten Förderer von J. N. David und Th. Berger.
Ehrungen
Anton-Bruckner-Ring der Wr. Symphoniker 1936; Österr. Ehrenkreuz f. Kunst und Wissenschaft 1. Klasse 1937.
Werke
Adam und Eva oder Komiker und Soubrette (Singspiel); Rosentraum (Operette); Kammermusik, Klavierwerke.
Literatur
MGG 7 (1958); ÖBL 3 (1965); Erhart 1998; Czeike 3 (1994); E. M. Exl/M. Nagy (Hg.), [Kgr.-Ber.] O. Kabasta Mistelbach 1994, 1995; StMl 1962–66; G. E. Schmidt, Ehrenzeichen und Orden im Österreich der Zwischenkriegszeit 1918–1938, 1994; O. Rathkolb in P. Autengruber et al., Forschungsprojektendbericht Straßennamen Wiens seit 1860 als „Politische Erinnerungsorte“ 2013 (https://wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/strassennamenbericht.pdf); https://de.wikipedia.org/wiki/Anton-Bruckner-Ring (8/2019); Taufbuch der Pfarre Mistelbach 1895–98, fol. 79.

Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
19.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher/Monika Kornberger, Art. „Kabasta (eig. Kabašta), Oswald Joseph Johann‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 19.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001d361
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001d361
GND
Kabasta (eig. Kabašta), Oswald Joseph Johann: 119402386
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